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11. Februar 2015
Gesellschaftsdroge Alkohol
12. Februar 2015Das Alter, der Alkohol und eine Medikamentenabhängigkeit
Alt werden und alt sein, ist in Deutschland zwischenzeitlich keine sehr erfreuliche Perspektive. Waren früher alte Menschen noch im Schoss ihrer Familie geborgen und vor allem auch noch bis ins hohe Alter mit in den alltäglichen Arbeiten eingebunden, zeigt sich heute, dass eine Vereinsamung schon zum Alltag der meisten Senioren gehört. Eine Vereinsamung und ein Nichts-Tun, das mittlerweile immer mehr alte Menschen dazu verleitet
den Kummer mit Alkohol zu dämmen oder, dank der Einnahme von Opiaten und Schlafmitteln, den Tag mit einer Medikamentenabhängigkeit zu verbringen.
Trostlos im Alter
Trostlos scheint das Alter zu sein, die Tage lang, die Einsamkeit hoch. Eine Realität, die immer mehr Senioren trifft sobald sie ihren Beruf durch ein Rentner-Dasein eingetauscht oder die eigenen Kinder schon lange das Haus verlassen haben. Viele ältere Menschen haben im wahrsten Sinne des Wortes nichts mehr Sinnvolles zu tun oder zumindest noch das Gefühl gebraucht zu werden. Nicht zuletzt auch mit ein Grund ist hierbei, dass die Bevölkerung in Deutschland zwar immer älter, jedoch deswegen nicht gesünder wird. Da nur wenige alte Menschen wie einst zuhause bei ihren Familien leben, bleibt ab einem bestimmten Zeitpunkt zumeist nur das Alters- oder Pflegeheim, um die letzten Jahre umsorgt wohnen zu können.
Genau diese stehen laut einem Bericht der Ärztezeitung nicht selten vor dem Dilemma, dass immer häufiger eine Alkoholabhängigkeit von den Senioren zu beobachten ist, gegen die das Pflegepersonal ebenso häufig vor einem schwierig zu lösenden Problem stehen. Rund 400.000 Senioren in derartigen Einrichtungen sollen von Alkoholika abhängig sein. Eine Zahl, die jedoch durch eine weitere, nicht weniger erschreckende, eine Ergänzung findet. So schätzen Experten, dass weitere ein bis zwei Millionen alte Menschen von unterschiedlichen Arzneimitteln abhängig sind, hierunter von Opiaten und Schlafmitteln. Ein Dauertran, um vergessen zu können??
Eine Frage, die nicht unberechtigt ist, zumal man in der innerdeutschen Entwicklung sehr gut nachvollziehen kann, dass ein älterer oder alter Mensch „kaum mehr etwas Wert ist“, es sei denn er gehört zur agilen Generation 50+, die immer häufiger als finanziell starke und somit potenzielle Konsumenten angesehen wird. Doch auch diese Generation wird noch älter und auch hier wird einmal die berechtigte Frage entstehen, welchen Lebenssinn all diese Frauen und Männer noch haben werden, der ihnen eine Abhängigkeit von Alkohol und Medikamenten ersparen wird oder zumindest kann.