
Alkoholismus
13. Februar 2015
Alkoholismus und Ehe
13. Februar 2015Eine Alkoholsucht verläuft in verschiedenen Phasen und verschlimmert sich je nach Länge des Konsums, da die Mengen sich erhöhen und der Alltag vom Alkohol bestimmt wird.
Alle Phasen bringen gewisse Verhaltensweisen und Schädigungen mit sich, wobei es wichtig ist, festzuhalten, dass nicht bei jedem Betroffenen die gleichen Symptome auftreten. Die Reihenfolge der Symptome oder Schädigungen sind ebenfalls bei jedem Betroffenen unterschiedlich. Die Betroffenen fangen an sich selbst zu belügen und berufen sich auf die Symptome, die bei ihnen nicht vorhanden sind. Dieses Verhalten dient zur Verleugnung der Sucht, sich und anderen gegenüber. Durch das benannte Verhalten klammern sich die Betroffenen an den Glauben an keiner Alkoholsucht erkrankt zu sein.
Phasen der alkoholsucht
In der Praxis ist die Diagnose einer Alkoholerkrankung meist erst spät erkennbar, da der Betroffene selbst und das direkte soziale Umfeld versuchen die Erkrankung vor der Außenwelt geheim zu halten. Jellinek teilte den Verlauf in vier Phasen, die im folgenden beschrieben werden.( Burkhard Tomm – Bub,M.A., 1992, S. 12
Voralkoholische Phase
Die erste Phase nach Jellinek ist die voralkoholische Phase. Diese Phase kennzeichnet sich durch Erleichterungstrinken nach einem harten Arbeitstag aus, die Alkoholtoleranz erhöht sich und das Trinken nimmt in seiner Häufigkeit zu. Wie schon zuvor beschrieben reicht die anfängliche Menge für den gewünschten Rausch nicht mehr aus und die Menge wird stetig erhöht. Anfangs wird in einer gesellschaftlich akzeptierten Häufigkeit getrunken. Bei öffentlichen oder Privaten Veranstaltungen. Die Veränderung ist darin begründet, dass das sogenannte Erleichterungstrinken keiner Anlässe mehr Bedarf, sondern den Alltagsstress oder private Schwierigkeiten erträglich machen. Der Alkohol wird zu einem Alltagsritual und dient als Stimmungsregulanz. Weder dem Betroffenen selbst noch dem sozialen Umfeld fällt der erhöhte Konsum auf. Diese Phase kann sich über Monate aber auch Jahre hinziehen. ( Burkhard Tomm – Bub,M.A., 1992, S. 16)
Alkoholsucht – ist (k)eine Lösung?!
Prodomol Anfangsphase
Im Anschluss beginnt die Prodromol oder auch Anfangsphase. Das Trinkverhalten ist in seiner Menge deutlich vom „Normkonsum“ abzugrenzen. Der Betroffene erleidet Gedächtnislücken, und der Konsum dient als zunehmendes Regulanzmittel. Dem Betroffenen wird bewusst, dass sein Trinkverhalten sich von dem der anderen abgrenzt und es wird versucht das Thema Alkohol zu vermeiden. Die ersten Gläser werden meist zügig getrunken und Schuldgefühle entwickeln sich bei dem Betroffenen. In dieser Phase besitzt derjenige noch die Kontrolle über seinen Konsum. Es herrscht ein andauerndes Denken an den Alkohol und den Konsum. Der Alkohol ist täglicher Begleiter des Betroffenen. ( Burkhard Tomm – Bub,M.A., 1992, S. 16)
Die vier Phasen der Alkoholsucht
Kritische Phase
Die Kritische Phase zeichnet sich durch zunehmende Kontrollverluste aus. Das Umfeld bekommt erstmalig, das auffällige Trinkverhalten des Betroffenen durch sein hastiges Trinken oder auch dem vorab Konsum mit. Der Betroffene hat in dieser Phase, die Möglichkeit nichts mehr zu trinken und dem begleitenden Alkohol zu widerstehen oder bei Konsum den wiederholten Kontrollverlust zu riskieren. Das Trinken wird vermehrt verheimlicht und vor Gesellschaftlichen Anlässen wird im privaten Bereich schon Konsumiert damit zum einen die Wirkung des berauscht seins schneller erreicht wird und der Betroffene in der Gesellschaft ein normales Trinkverhalten demonstrieren kann. Der Betroffene ist mit Scham und Schuld belastet und ihm ist sein unkontrolliertes Trinkverhalten und den damit verbundenen, bedingt durch den Konsum veränderten Verhaltensweisen bewusst. Merkmale dieser Phase können zum einen unangemessene Selbstsicherheit, das Fallenlassen von Freunden, Abstinenzverhalten aber auch ein häufiger Wechsel der Arbeitsstelle sein. Für den Betroffen beginnt eine Flucht aus seiner gewohnten Umgebung, die Familie versucht sich abzugrenzen und der Betroffene legt seinen Fokus auf die Beschaffung und Lagerung, der kontinuirlichen Versorgung des Alkohols. ( Burkhard Tomm – Bub,M.A., 1992, S. 16)
Alkohol und seine Folgen
Chronische Phase
Die vierte Phase ist vom tagelangen Rausch geprägt. Es handelt sich um einen seelischen, körperlichen und sozialen Zusammenbruch. Die Toleranz gegenüber dem Alkoholkonsum ist nicht mehr erkennbar. Es können Alkoholpsychosen, Ängste die nicht zu definieren sind entstehen. Der Verlust kann von besessenem Trinken reichen bis hin zum Zusammenbruch, Selbstmordversuch oder Alkoholdelirium. Natürlich endet nicht jeder Betroffene in einem Alkoholdelirium oder einem Selbstmordversuch. Entscheidend ist die Früherkennung und die Hilfen die angeboten werden. Schwierig hierbei ist die Verheimlichung seitens des Betroffenen aber auch dem näheren sozialen Umfeld. Hierbei ist der Wille mit dem Konsum aufzuhören ein Muss, da die Hilfen zwar angeboten werden können, aber der Betroffene die Hilfe annehmen und mitarbeiten sollte. Entwickelt sich die Sucht stetig weiter und der Betroffene nimmt keine Hilfe in Anspruch kann das durch die bedingten Folgeschäden zum Tod führen. ( Burkhard Tomm – Bub,M.A., 1992, S. 16)
Kurt Guss besiegt seine Alkoholsucht | Endlich trocken | Gott sei Dank!
Zusammenfassung
Die einzelnen Phasen können zeitlich nicht begrenzt werden und sind bei jedem Betroffenen individuell zu betrachten. Nicht alle genannten Verhaltensweisen treten bei den Betroffenen gleich auf auch die zeitliche Abgrenzung ist bei jeder betroffenen Person unterschiedlich aufgrund der mitgebrachten körperlichen und seelischen individuellen Ressourcen oder auch Erkrankungen. Dieses Modell kann einen möglichen Ablauf in eine Abhängigkeit aufzeigen.





